Die Freileitungen sind ja in diesem Fall gar nicht betroffen so lang sie nicht vom Sturm herunter gerissen werden. In den Städten ist man schon lange dazu über gegangen die Leitungen in Kabel Schächten unter der Erde unter Straßen und U-Bahn Schächten zu verlegen, wenn diese aber voll Wasser laufen dann nutzt das auch nichts mehr, im Gegenteil die Reparatur von unterirdischen Leitungen ist viel kostspieliger und dauert auch viel länger als mal eben ein paar herunter gerissene Freileitungen zu erneuern, das geht ruck-zuck, solang die Masten noch stehen und ein Holzmast ist in nur 30 Minuten ausgewechselt wenn dieser zerstört sein sollte, dafür hat man Spezialfahrzeuge, so genannte Digger-Trucks die mit einem hydraulisch angetriebenen Bohrer ein neues Loch in die Erde bohren und der auch gleich noch einen Kran hat um den Mast da einzusetzen.
Will man aber eine Untergrundleitung auswechseln dann muss man diese erstmal mit einem Bagger freilegen, das dauert, obendrein ist Untergrund-Hochspannungskabel sündhaft teuer, Freileitungen dagegen das ist Pfennigkram, Meterware auf großen Rollen.
Perfekt ist eben nichts, man hat eben versucht das Beste daraus zu machen, aber in Anbetracht von unterirdischen Leitungen sind diese auch nicht sicher, denn ein Erdbeben kann diese total zerstören.
Zusätzlich haben Erdkabel einen geerdeten Außenleiter, das erzeugt einen kapazitiven Verlust der auf lange Entfernungen beträchtlich ist. Da man dann 3 Phasen dicht nebeneinander im Graben verlegen muss kommt noch der Verlust des magnetischen Feldes dazu, beides hat man bei Freileitungen nicht.
Ein Verbundnetz hat man in den USA schon seit langer Zeit, da man durch die Zeitverschiebung der Zeitzonen den Strom günstiger erzeugen und verteilen kann und so billiger verkaufen kann.
Das Verbundnetz schließt auch Kanada und den nördlichen Teil von Mexiko mit ein, nur Texas hatte bis vor einigen Jahren ein eigenes System, das ist aber inzwischen auch mit dazugeschaltet worden.
Die späte Erschaffung des Verbundnetzes rührt daher dass nach Westen hin die USA nur dünn besiedelt war und wo niemand wohnt da muss man keine Stromleitungen hinziehen, es gab daher nur Leitungen von Norden nach Süden angefangen im Osten, mit der Besiedelung mitgehend waren es dann 3 Leitungen plus Texas mit seinen von Osten nach Westen liegenden Leitungen, dann fing man erst an das runde Verbundnetz zu erstellen da es sich dann erst lohnte.
Zur Zeit werden noch weitere Ost-West Leitungen gebaut um damit das Netz stabiler und effizienter zu machen.
Aber auch da ergibt sich ein Nachteil wenn man alle Kraftwerke zusammenschließt, dann kann nämlich ein einziger Fehler der den Ausfall eines Kraftwerkes erzeugt eine kaskadenartige Abschaltung der weiteren Kraftwerke bewirken, so wie es im August 2003 geschah als in Ohio der Ast eines Baumes auf eine Freileitung fiel wobei die Überlastung das nächste Kraftwerk abschaltete, aus diesem Grund wurden weitere Kraftwerke überlastet da sie nicht den Verlust des ersten Kraftwerk es ausgleichen konnten. Das ganze ging so schnell dass in weniger als 3 Minuten ein Teil des Netzes ausfiel und 55 Millionen ohne Strom waren, von Michigan nach Osten nach New York dann weiter hoch über alle Nordoststaaten bis nach Kanada und dann wieder zurück in Kanada nach westen bis zur mitte Kanada's. Was damals die Zeitungen berichteten dass es ein Sonnensturm gewesen wäre war völliger Blödsinn, es geschah durch einen Ast eines Baumes in Norden von Ohio.
Damit hat ein Verbundnetz so gut und wirtschaftlich wie es ist seine technischen Nachteile.
Bei einer Wiederanschaltung der einzelnen Kraftwerke an ein so großes Verbundnetz entstehen weitere Probleme mit der Synchronisierung und stufenweiser Lastverteilung so dass das Netz auch standhält und nicht gleich wieder zusammenbricht, das dauert dann nochmals einige Stunden bis alles wieder Strom hat, selbst wenn der Fehler schon längst behoben ist.
Jeder Vorteil hat auch einen Nachteil, daran muss man denken.